Heilsames Granulat

Von der wundersamen Rettung eines diabetischen Fusses

Eine abgestorbene Zehe war bereits amputiert worden, und die Operationswunde verheilte nicht. Deshalb erachteten die behandelnden Ärzte die Amputation des gesamten Vorfusses als notwendig. Mit Hilfe eines mineralischen Granulats konnte der Fuss jedoch entgegen grosser ärztlicher Skepsis gerettet werden. Heute ist er verheilt und wieder gut durchblutet. Hoffentlich können bald auch andere Patienten vom Beispiel dieser Behandlung profitieren.

Mein Kollege Roland war verzweifelt und sagte mir, so mache das Leben keinen Sinn mehr. Im Alter von zwei Jahren war bei ihm eine Zuckerkrankheit diagnostiziert worden. Seither, das heisst seit 51 Jahren, ist er auf Insulinspritzen angewiesen. Es war und ist allerdings schwierig, das Insulin immer richtig zu dosieren. Darum verstopften wie bei vielen Zuckerkranken die feinen Blutgefässe in Rolands Füssen. Bereits vor 10 Jahren mussten zuerst zwei Zehen und dann der gesamte vordere Teil des rechten Fusses (Vorfuss) amputiert werden. Es dauerte damals mehr als zwei Jahre, bis sich die Wunde wieder geschlossen hatte. Roland nahm die Herausforderung an. Er konnte seine Arbeit wieder aufnehmen und trotz der Behinderung seinen Lieblingssport, das Tischtennis, weiter ausüben

Zwischen Bangen und Hoffen
Im Frühjahr 2011 allerdings folgte ein neuer Hammerschlag. Am linken Fuss hatte sich nach einem Tischtennisspiel seine zweitkleinste Zehe entzündet. Die Entzündung heilte nicht ab, und die Zehe wurde schwarz. Auch sie musste Ende April amputiert werden. Als ich Roland am Tag danach im Spital besuchte, meinte er resigniert, es sehe schlecht aus.
„Die Ärzte sagten mir, in zwei Tagen müssten sie wohl auch den linken Fuss zur Hälfte abschneiden. Dann kann ich mein Leben vergessen.“

Zum Glück aber ist Roland eine Kämpfernatur. Er wollte eine weitere Amputation um jenden Preis vermeiden. Um das Fortschreiten der Infektion zu verhindern, erhielt er intravenös hohe Dosen von Antibiotika. Zur Verbesserung der Durchblutung seines Fusses bestand Roland darauf, seine Beine zuerst während der Mahlzeiten vom Bettrand hängen zu lassen und später dann zusätzlich im Spitalkorridor regelmässig auf und ab zu gehen. Die Ärzte hatten demgegenüber Bedenken; sie befürchteten, so könnte sich die Infektion im Fuss verbreiten.

Während zweieinhalb Wochen blieb die Situation stabil. Aber die Wunde heilte nicht zu. An ihrer tiefsten Stelle reichte sie weiterhin mehr als 2cm tief bis auf den Knochen, wie ich anlässlich eines Verbandswechsels selber hatte sehen können. Zuvor hatte ein Arzt versucht, ein Blutgefäss in Rolands Bein von der Leiste her mit einer Sonde zu erweitern. Er konnte jedoch nur bis oberhalb des Fussgelenks vordringen. Nun bestanden die Ärztinnen und Ärzte auf einer Amputation des Vorfusses; alles andere sei auf die Dauer nicht mehr zu verantworten. Der Fuss sei sehr schlecht durchblutet und der Infekt nach wie vor vorhanden; er werde lediglich durch das Antibiotikum in Schach gehalten. Wiederum war Roland frustriert und verzweifelt.

Neuartige regenerative Behandlung
Weil ich die offene Wunde gesehen hatte, erinnerte ich mich an den Zahnarzt und Spezialarzt Dr. Gerolf Gehl. Er hatte seinerzeit zusammen mit einem plastischen Chirurgen das Gesicht eines russischen Försters rekonstruiert, welches ihm von einem Bären zur Hälfte weggebissen worden war. Der Fall machte damals Schlagzeilen. Vor etwa anderthalb Jahren hatte ich Dr. Gehl persönlich kennengelernt. Er hatte mich wegen eines mineralischen Granulats kontaktiert, das er unter Erhitzung aus verschiedenen Mineralien herstellt. Dieses mineralische Konglomerat zermahlt er in einer Mühle zu einem Granulat, welches er Epimineral nennt. Mit dieser speziellen Mischung hatte er unter anderem erreicht, dass eine grosse Wunde an einem diabetischen Fuss wieder verheilte.

Ich erzählte Roland davon, und er war sofort bereit, es auch diesbezüglich auf einen Versuch ankommen zu lassen. Ich kontaktierte Gerolf Gehl und erhielt von ihm zwei Döschen zertifiziertes Epimineral und die genaue Anweisung, wie es einzusetzen sei. Gegenüber dem Spital gab Roland eine schriftliche Erklärung ab, dass er eine Behandlung mit dem Granulat durchführen wolle.

Am 20. Mai 2011 rührte eine Pflegefachfrau das Epimineral mit physiologischer Kochsalzlösung zu einer feuchten Masse an und verteilte sie mit einem Spatel grosszügig über den gesamten Vorfuss. Anschliessend legte sie mit Kochsalzlösung getränkte Gazen darüber und verschloss den Verband mit einer dünnen Folie, um ihn feucht zu halten. Zur Polsterung zusätzlich in eine Mullbinde gewickelt, sollte der Fuss nun während dreier Tage in seiner feuchten Verpackung bleiben.

Ungünstige Prognosen
Nach drei Tagen dann der erste Verbandswechsel: Der Fuss roch markant und war aufgeweicht. Nach dem Ab- und Ausspülen des Granulats zeigte sich das Hautareal im Bereich der Wunde leicht gerötet. Die Haut um die Wunde und an der Fusssohle war weiss, das heisst sogenannt mazeriert. Die vielen Ärzte, die nun ans Krankenbett traten, machten skeptische Gesichter. Sie betonten nochmals die Gefahr, dass die Entzündung den gesamten Fuss erfassen könnte und dass dann nicht nur der Vorfuss, sondern der Unterschenkel amputiert werden müsse. Im schlimmsten Fall könne es auch zu einer tödlichen Blutvergiftung kommen.

Mit Blick auf das aufgeweichte Gewebe meinte die Oberärztin, wenn das Granulat zum Verschluss der Wunde führe, fresse sie einen Besen. Und als der Infektiologe vernahm, dass der Fuss feucht verbunden werden müsse, damit das Granulat seine Wirkung entfalten könne, meinte er, dies stelle das ideale Milieu für die Verbreitung von Bakterien dar. Gemäss Doktrin des Spitals würden diabetische Wunden trocken behandelt. Wenn Roland auf einer Behandlung mit dem Granulat bestehe, müsse sie durch die Spitex weitergeführt werden.

Damit war Roland sofort einverstanden. So konnte zudem die für ihn lästige Antibiotika-Behandlung per Infusion auf Tabletten umgestellt werden, und natürlich fühlte er sich zuhause wohler als im Spitalbett. Beim nächsten Entfernen des Verbands in der diabetischen Fusssprechstunde des Spitals war wiederum ein markanter Geruch vorhanden. Der Fuss war nun stärker gerötet, und der Wundbereich hatte sich nur wenig verändert.

Der mit Epimineral bedeckte Fuss neun Tage nach der ersten Behandlung. Gut sichtbar ist die intensive Rötung im Bereich, wo der semioklusive Verband angelegt worden war.

Erste Anzeichen einer Wundheilung
Beim übernächsten Mal jedoch, das heisst nach neun Tagen, war der Geruch nur noch schwach vorhanden und das Loch im tiefen Bereich der Wunde so verschlossen, dass es mit leichtem Druck per Kunststoff-Knopfsonde nur noch einige Millimeter tief zugänglich war. Der Vorfuss war nun sehr stark gerötet, in besonderem Masse dort, wo kleine Granulatkörner durch den Riemen der Verbandssandale in die Haut gedrückt worden waren. Die Haut um die Wunde war noch stärker mazeriert. Auch nach zwölf und fünfzehn Tagen zeigte sich ein ähnliches Bild. Beim Verbandswechsel war nun jedoch kein Geruch mehr vorhanden. Nach wie vor waren die Wundränder mazeriert. Die Wunde begann nun aber, auch von den Rändern her langsam zuzuheilen.

Beim Kontrolltermin am Spital 2,5 Wochen nach Behandlungsbeginn war die Haut um den Wundbereich stark gerötet. Einzelne Granulat-Körner waren in die Haut hineingedrückt und darum herum war die Haut besonders stark gerötet. Die Wunde war mit gelbem Sekret bedeckt. Nach der Reinigung vermochte der Arzt mit einer Metall-Knopfsonde, die einen kleineren Durchmesser aufwies als die Kunststoffsonden der Spitex, nach wie vor mehr als 2cm tief bis hinunter auf den Knochen in die Wunde einzudringen. Die beiden Ärzte zeigten sich weiterhin sehr skeptisch bezüglich des Heilungsverlaufs und vereinbarten einen nächsten Kontrolltermin 10 Tage später.

Knapp vier Wochen nach Behandlungsbeginn: Abschuppung der Haut und Gewebeneubildung im Bereich der Wunde. Nach dem Eindringen mit einer Knopfsonde zeigte sich im tiefen Teil der Wunde etwas Blut. Nach wie vor empfahlen die Ärzte die Amputation des Vorfusses.

Ärzte empfehlen erneut die Amputation
Bei den nächsten Behandlungsterminen der Spitex zeigte sich jeweils eine starke Rötung der Haut, auch an der Grosszehe und an der daneben liegenden Zehe. Aufgrund früherer Behandlungserfahrungen empfahl Gerolf Gehl nach 3½-wöchiger Dauer die Behandlung mit dem Epimineral auszusetzen und den Fuss lediglich trocken zu verbinden.

Zwei Tage später folgte der nächste Kontrolltermin am Spital. Nun hatte sich im Wundbereich neues Gewebe gebildet, das jedoch von der Ärztin mit einem scharfen Löffel entfernt werden konnte und von ihr als minderwertig bezeichnet wurde. Auch war der tiefere Bereich der Wunde mit der Metallsonde nach wie vor zugänglich. Das Wundloch hatte sich jedoch verkleinert und im Gegensatz zu früher trat ein wenig Blut aus.

In der Beurteilung der drei anwesenden Ärzte aber hatte sich die Wundsituation nur wenig verbessert. Der Infektiologe stufte die Heilungschancen auf 1% ein und empfahl angesichts des in seinen Augen hohen Risikos der neuen Behandlungsmethode nach wie vor die Amputation des Vorfusses. Andererseits brachte er aber auch Verständnis dafür auf, dass Roland auf der Weiterführung der Behandlung bestand, um nach Möglichkeit seinen Fuss zu retten.

Bei den nächsten Spitexbehandlungen zeigte sich deutlich, dass die Wunde von den Rändern her weiter zuwuchs. Zudem war sie im tiefen Bereich auch mit Metall-Knopfsonden, die Roland vom Spital erhalten hatte, nur noch wenige Millimeter tief zugänglich. Vor allem an der Fusssohle schuppte die Haut massiv ab. Darunter hatte sich jedoch neue, rosafarbene Haut gebildet. Die Spitex-Mitarbeiterinnen zeigten sich erstaunt über die Heilungsfortschritte der Wunde, und Roland schöpfte daraus neue Hoffnung.

Sechs Wochen nach Behandlungsbeginn: Die Wunde hat sich deutlich verkleinert und ist in ihrem tiefen Bereich nur noch wenige Millimeter zugänglich.

Offensichtlicher Heilungsprozess
Rund sechs Wochen nach Behandlungsbeginn dann erneut die Stunde der Wahrheit – in Form des Kontrolltermins am Spital. Die Rötung der Haut hatte sich inzwischen auf den Bereich der Wunde zurückgebildet und die Wunde sich von den Rändern her weiter geschlossen. Die kontrollierende Ärztin vermochte nun mit der Sonde nur noch 5mm tief in die Wunde einzudringen; danach trat wieder etwas Blut aus. Beide anwesenden Ärztinnen bezeichneten nun den Heilungsverlauf als offensichtlich. Allerdings sei die Qualität des Gewebes schwierig beurteilbar. Beide Antibiotika wurden nach wie vor in unveränderter Dosis verschrieben und ein weiterer Kontrolltermin in drei Wochen vereinbart.

In den Tagen danach verspürte Roland im Bereich der Wunde ein Ziehen und einen leichten Schmerz. Er zeigte sich besorgt, ob dies Anzeichen einer wieder aufflammenden Infektion sein könnten. Gerolf Gehl beruhigte ihn jedoch. Hierfür gebe es keine Anhaltspunkte. Vielmehr deute-ten die leichten Schmerzen darauf hin, dass der Heilungsprozess voranschreite und sich sogar wieder Nerven bildeten – etwas, was bei einem diabetischen Fuss eigentlich äusserst unwahrscheinlich ist.

Nachdem sich die Wunde weiter geschlossen hatte und nun von einer Kruste bedeckt war, empfahl Dr. Gehl, die Wunde nicht mehr zu verbinden, sondern nur noch mit einer Socke zu schützen. Roland verzichtete nunmehr auf weitere Spitex-Besuche und setzte von sich aus die Antibiotika ab.

Beim Kontrolltermin neun Wochen nach Behandlungsbeginn zeigten sich die behandelnden Ärzte sehr erstaunt und auch erfreut über den Heilungsfortschritt. Der Infektiologe prüfte das Gewebe im Wundbereich auf seine Stabilität und äusserte die Hoffnung, dass nun nach dem Absetzen der Antibiotika der Infekt nicht mehr neu aufflamme. Erstaunlich war zudem, dass der behandelte Fuss um einiges wärmer war als der andere, was auf eine wieder gute Durchblutung hinwies. Es könne aber auch Zeichen einer Infektion sein, gab einer der Ärzte zu bedenken. Dennoch wurde Roland wieder zu 50% arbeitsfähig geschrieben.

15 Wochen nach Behandlungsbeginn: Die Wunde ist völlig verheilt, erstaunlicherweise fast ohne Narbenbildung.

Roland ist wieder voll arbeitsfähig
Trotz der Zusatzbelastung durch die halbtägliche Arbeit und das Stehen auf einem harten Betonboden schritt der Heilungsprozess weiter voran. Die nur noch sehr kleine Wunde nässte weiterhin noch etwas und es bildete sich jeweils eine gelbliche Kruste. Gerolf Gehl empfahl, den Bereich zwischen den Zehen mit einer Paste seines Granulats einzustreichen. Die Wunde schloss sich daraufhin bis auf eine kleine Vertiefung fast vollständig.

Beim Kontrolltermin nach 13 Wochen zeigte sich der Infektiologe ausdrücklich sehr erstaunt über die Heilung. Roland wurde nun zu 100% wieder arbeitsfähig geschrieben. Die Oberärztin vereinbarte vor Ort mit dem Orthopäden, Rolands Schuhe und vor allem auch seine Turnschuhe etwas zu verbreitern, um allfälligen zukünftigen Problemen vorzubeugen. Nach 15 Wochen war die Wunde völlig abgeheilt, erstaunlicherweise fast ohne Narbenbildung. Das fehlende Gewebe war von innen her neu gebildet worden.

Bei einem weiteren Kontrolltermin anfangs Januar 2012 bestätigte die behandelnde Ärztin die völlige Abheilung der Wunde und sprach von einem Wunder. Heute spielt Roland wieder Tischtennis und kann sogar an Meisterschaftsspielen teilnehmen.

Hans-Peter Studer

 

 

Mineralisches Granulat zur Geweberegeneration
Der Fall Roland ist auch insofern interessant, als er von Dr. Gerolf Gehl lediglich aus der Ferne begleitet wurde, indem er auf der Basis von Fotos und Zustandsschilderungen Be-handlungsempfehlungen abgab. Zudem ist der Fall Roland nicht er erste, bei welchem das Epimineral eine Heilung zu bewirken vermochte. Schon verschiedentlich konnten damit nicht nur diabetische, sondern auch andere schwer heilende Wunden geschlossen werden. In weiteren Fällen konnte auch die Heilung eines nekrotischen Fingers oder – mittels der Paste – binnen weniger Wochen die Abheilung einer langjährigen Akne oder die Abheilung eines hartnäckigen Wunddefekts an einer Ohrmuschel bewirkt werden. Das Epimineral ist europaweit als Medizinprodukt zugelassen. Nähere Informationen und Auskünfte erhalten Sie per Mail: info@gerolfgehl.ch.